

Neues aus den Bereichen Bücher, Bilder und Banales

Die Welt da draußen mit ihren Kneipen und Mauern ist viel öfter auch Galerie als man glaubt. Nur das Auge ist nicht immer darauf eingestellt, manchmal aber, wenn es gegen die Seegewohnheiten geht, dann doch. So stutzte ich, als ich in Berlin in eine Kneipe ging und der Schachspieler in mir ganz nebenbei zu rebellieren begann angesichts dieser Spielunterlage, oder in München nahe der Fußgängerzone, wo diese übergroße Fotografie im öffentlichen Raum zu sehen ist, sicherlich werbend für einen Friseur irgendwo in der Nähe, aber weit und breit kein Schriftzug auf dem Bild oder drumherum und deswegen erfrischend besonders.
Eine klasse Idee, diese Adventsdiät, schwierig nur die Präzise Einhaltung der Termine. Denn, was ihr hier seht ist nur der späte Abend eines durchschnittlichen Adventszeitdiättages.
Wenn es draußen nicht danach aussieht, dann muss man an dieser Stelle dagegenhalten. Zum Beispiel mit einem Foto aus einem Weihnachtsbastelbuch, für das ich vor vielen Jahren einmal fotografiert hatte. Das Auto voller Bastelsachen bin ich durch die winterliche Landschaft gefahren und habe mir schöne Locations gesucht. Das Bild oben gehört zu meinen Favoriten aus dem Weihnachtsbastelbuch, das einige Ausgaben erlebte und hier auf Amazon von Lesern interessant besprochen wurde. Hier noch ein Foto, das aus einer Zeit stammt, als es noch Eisblumen am Fenster gab.
Heute ist der erste Dezember, Kurzform Dez.! 2006 hatte ich diesen (ich weiß, es müsste `dieses´ heißen, ist mir aber zu doof) Blog installiert, um einen Adv.net-Kalender zu starten. Ich war fasziniert vom täglichen Posten. Der Kalender war gar nicht so schlecht, hier gucken. Nun diesmal kein Kalender, aber ich erinnere mich, dass ich als Kind alberne Phasen hatte. So schlug ich mit der flachen Hand auf meinen Kopf, verdrehte die Augen und sagte: "Aua, mein Dez!", oder "Aua, mein Dezi!". Gemeint war nicht der Dezember sondern mein Kopf. Es war für mich und meinen Freundeskreis ganz normal zu Kopf Dezi zu sagen, oder müsste ich `Detzi´ schreiben? Heute frage ich mich, woher der Begriff kommt oder kam. Abgeleitet vom französischen `tete´? (Ich finde auf meiner Tastatur keinen Zirkumflex) Geht es auf Napoleon zurück? ,- der sich aufgrund seiner Körpergröße trotz Pferd immer noch zu klein vorkam, sodass er sich einen Spezialsattel hatte anfertigen lassen, der ihn gleich zehn Kopf größer machte auf dem Pferd, wie es sich für einen Herrscher gehörte, auf Kosten allerdings seiner Eigenwahrnehmung, so dass er sich beim Einmarsch in bayerische Stadtplätze stets verschätzte und sich am Stadttor den Schädel anschlug und ausrief:
Gestern wurde auf Kulturzeit ein Buch vorgestellt. Es heißt `Die deutsche Seele´. Es ging im Beitrag um die Dichter, Denker, den Wald, die Sprache, um so Wortschöpfungen wie `Waldeinsamkeit´ ging es auch. Ich weiß nicht, ob in dem Buch über die Verführbarkeit der deutschen Seele geschrieben wird, wenn nicht, dann wäre es eine Unterlassung. Denn dafür war die deutsche Seele schon immer geeignet: sich verführen und blenden zu lassen. Mit wenigen Mitteln ein Stück die Realität verschieben und neu justieren. Wundern kann man sich hierzulande mittlerweile über viel zu viel, oder bereits über gar nichts mehr.
Die Schreibblockade ist für Autoren eine sehr vielschichtige Angelegenheit. Obwohl die Problematik sehr ernst zu nehmen ist und mit großer Aufmerksamkeit verfolgt wird, können die Gründe dafür auch sehr einfacher Natur sein - wie auch der Beitrag beweist, zu dem man mit diesem Link kommt.


Ich war auf einem Segeltörn auf Mallorca, als ich in einer Bucht telefonieren musste. Ich ging in eine Telefonzelle. Es war ein vornehmer Villenort in der Nähe des Hafens, kein Mensch auf der Straße. Ich stand in der Telefonzelle und telefonierte. Da näherte sich eine Gestalt und begann außen an die Tür der Telefonzelle zu klopfen. Ich sprach derweil in den Hörer und gab dem ungeduldigen mit Zeichensprache zu verstehen, dass es noch ein klein wenig dauern würde. Der Mann klopfte weiter und öffnete die Tür. Ich sagte: "Momento porfavor!" Ich hielt mein Gesprochenes für spanisch und zog die Tür wieder zu. Der Mann aber blieb hartnäckig und öffnete wieder. "Eine Frage!", drang es da auf deutsch in die Zelle. "Ja?", gewährte ich ihm. "Wir brauchen dringend ein Fotomodel!", sagte er dann zu meinem Unverständnis. Ich beendete mein Telefonat und ließ mir von dem Deutschen erklären.
Die Möbel waren in einem zarten rosa gehalten. Da für die Aufnahmen alles passen sollte, wurde ich gefragt, ob ich denn ein pink Hemd dabei hätte. Ich erklärte, dass ich auf Segeltörns nie pink Hemden mitnehmen würde und nein, ich würde auch gar keines besitzen. Carolynne zwinkerte mit ihren großen Augen und machte sich an einer großen Tasche zu schaffen, die sie dabei hatte. Dort fischte sie ein pinkfarbenes Hemd heraus, das mir zu meiner Überraschung passte und da ich auch keine schöne Hose hatte, wurde auch die mir von Carolynne gestellt. Damals trugen die Damen stets übergroße Hosen, so kam es, dass mir die ihre nun passte. Auch, dass meine Taille damals noch nicht mit dem unangenehmen Genussnebenprodukt Hüftan ausgestattet war, begünstigte diesen Umstand. Dann konnte es losgehen, locker natürlich sollte das Foto werden. Wir sollten uns doch bitte locker unterhalten.
Denn die Kunst hatte mich immer schon interessiert. Die Kunst aber brauchte keine Models und auch der Ottokatalog hatte nie wieder angefragt. So blieb es eine kleine Episode in meinem Leben.
Wie hier schon erwähnt: es gibt ein interessantes Buch über die Plastiktüte. Davon haben auch die Medien Wind bekommen. Und weil das Buch ein sehr gutes ist, wird darüber auch berichtet. Zum Beispiel hier beim Kulturradio. Auf das Lautsprechersymbol drücken, dann kommt es in Ton. Das Foto oben übrigens auch eine Art making-of aus meinem neuen Projekt, das demnächst nicht im Museum of Modern Art hängen wird.
Gestern im Bauerntheater gewesen. `Das verflixte Klassentreffen´. Turbulent ging´s zu.
...sind Kindheitserinnerungen. Eine Seifenkiste war immer mein Traum als Kind. Ich schusterte sie mir mit meinem Bruder aus allerlei Kinderwagenresten zusammen, mal mit Lenkung mal ohne. Meist auch ohne Bremsen, weshalb wir es nie über eine bestimmte Kurve am Frühlinger Berg hinausgeschafft haben.
Die angrenzende Wiese war unsere sicherere Auslaufzone. Unsere Dinger waren nie perfekt. Ein perfektes Teil hatte der Hansi aus der Nachbarschaft, Lenkung, Karosserie, Bremsen, Hupe, es war ein Teil wie dieses hier auf dem Foto oben, der absolute Traum meiner Kindheit. Ein Schock für mich, nun so ein Gefährt zwischen den Containern auf dem Wertstoffhof zu sehen. Voll die Sünde, sowas in diese Presse zu geben. Wer ein Kind im perfekten Alter hat sofort hier abholen.

Na? Wer ha1 in diesem Blogbei1rag meine Würdigung zum heu1igen Kaiserschni11ing-Day bemerk1?
Heute Nacht flog mit 2005 YU 55 ein Asteroid beinahe bedrohlich nah an der Erde vorbei. Das erinnerte mich an damals Hale Bobb, als ich nachts mit Kamera auf Stativ aus der Dachluke in den Himmel zielte (siehe Foto). Das wiederum erinnerte mich an den Film Melancholia von Lars von...
Darin geht es ja auch um Himmelskörperkollision. Zu meinem Unverständnis: allerfeuilletonorts Elogen zu diesem Film. Für mich ist der Film ein Beleg, dass einem ehemals stilprägenden Regisseur nichts Neues mehr einfällt. Gut, der Prolog mit den Traumbildern ist schön anzusehen. Derlei kenne ich aber schon von den Surrealisten unter den Fotoknipsern, und in der Aussage für mich zu nah an Crewsdon. Und wenn ein Däne eine Rahmenhandlung für einen Film braucht, dann nimmt er - was sonst - ein Familienfest, auf dem abtrünnige Familienmitglieder die immer gleichen Leichen aus dem Keller holen und damit bei dem Rest der Leute Entsetzen auslösen. Will man dann auch noch Bilder in ihrer Symbolik sprechen lassen, dann kommt ein Hochzeitsauto schon mal nicht um die Kurve und Aktion `Braut über Schwelle tragen´ misslingt freilich auch, weil die Tür zu schmal ist, oder die Braut zu breit. Ich staune, womit sich unsere Feuilletonisten abspeisen lassen. Und wie bei Woody Allen stehen auch bei diesem Urwackelfilmer skandinavischer Provinienz alle Stars in Habacht und wollen an europäischer Filmkunst teilhaben, weil in Cannes die Sonne so schön scheint. Und die Rechnung geht auf. Die Stars zeigen ihr herkömmliches Schauspiel (Kirsten Dunst klar die Beste), für das sie überschwänglich gelobt werden, der Regisseur spielt in Cannes den bösen Nazibuben und zeigt mit der Faust ganz frech das F-Wort und beweist, dass die Pubertät ein immerwährender Prozess auf Erden ist, und fertig ist der Skandal, der den Film ins Bewusstsein drängt. Ach ja, entschuldigen tut sich der Lars freilich auch danach, weil er ja im Grunde lieb ist. Aber immerhin im neuen Monopol gewesen, dem besten Kino Münchens mit sonst immer klasse Filmen.
Ich freue ich auf `Cheyenne´ mit Sean Penn.
Freilich ohne Mann davor und ohne Glasscheibe und Schrift auch nicht. Als das Programm dann zu Ende war und man wachte während des Spätfilms eingeschlafen spät nachts auf, dann sah es auch so aus. Obendrein wurde das Bild auch von einem unangenehmen Pfeifton begleitet.
Genauer gesagt: Firmung. Ich staunte über die schöne und ungewöhnlich schlichte katholische Kirche St. Laurentios. Und ich staunte über den Lichteinfall durch eines der Seitenfenster. Da packte ich meine Lumix belichtungkorrigierte das System mit 1,5 geminusten Blenden und auslöste mit Fingerdruck. Dann noch am Bildschirm das Bild entquerformaten. Fertig ist ein stimmungsvolles Bild.Und so sieht die Madonna bei Normallicht aus...