Dienstag, 29. November 2011

mein abgelehnter covervorschlag

Gestern wurde auf Kulturzeit ein Buch vorgestellt. Es heißt `Die deutsche Seele´. Es ging im Beitrag um die Dichter, Denker, den Wald, die Sprache, um so Wortschöpfungen wie `Waldeinsamkeit´ ging es auch. Ich weiß nicht, ob in dem Buch über die Verführbarkeit der deutschen Seele geschrieben wird, wenn nicht, dann wäre es eine Unterlassung. Denn dafür war die deutsche Seele schon immer geeignet: sich verführen und blenden zu lassen. Mit wenigen Mitteln ein Stück die Realität verschieben und neu justieren. Wundern kann man sich hierzulande mittlerweile über viel zu viel, oder bereits über gar nichts mehr.
Nun also die Comebackstrategie eines des Plagiats überführten Politikers. Ihm gelingt es das Blatt zu wenden. Er geht in die Offensive, bekommt von einem hehren eigentlich religiösen Verlagshaus die Weihen und die Gelegenheit seine Schuld zu relativieren. Hilfestellung erhält er vom weichspülenden Herausgeber der Zeit, der dem Interviewbuch die gehörige Seriosität verleiht. An der aber darf es der Freiherr augenzwinkernd bei seinem öffentlichen Auftritt fehlen lassen, wenn er als Laudator für Ottfried Fischer in Sachen tierischer Ernst fungieren wird. Ottfried Fischer ist ja eigentlich Kabarettist und als solcher prangert er Missstände an. Aber es gibt ja nichts mehr anzuprangern in unserer Zeit, das ist ja das schöne. Es gibt keine Missstände mehr.