Samstag, 31. März 2012

in sachen haifischbecken

Im Radio habe ich einen Spot gehört, mit dem Franziska van Almsick für die Bildzeitung wirbt. Sie findet die Bildzeitung gut, sagt aber: „Klar, sie ist ein Haifischbecken. Aber es ist besser im Haifischbecken schwimmen zu lernen als im stillen Gewässer.“
Hm! Der Spot soll reißerisch klingen und einen Bezug zum Schwimmen herstellen, das ist mir schon klar, aber mit der Aussage habe ich so meine Schwierigkeiten.
Ich konkretisiere einmal.
Auch ich liebe das Wasser und war in meiner Kindheit ein guter Schwimmer. Ich hielt den Bayerischen Rekord über 50 m Freistil. Leider habe ich das Schwimmen nicht weiter verfolgt und klemmte mir irgendwann nicht mehr fürs Training die Schwimmbretter zwischen die Beine sondern zum Coolsein Zigaretten zwischen die Finger und Lippen.
Dennoch: das Wasser ist genauso wie bei Heinrich auch mein Element geblieben. Ich weiß übers Schwimmen, dass es notwendig ist, es in einem ruhigen Gewässer zu erlernen, um mit dem Element vertraut zu werden. Ich würde mein Kind nie in einem Haifischbecken schwimmen lernen lassen, weil ich kein Kind ohne Beine haben wollte. Um unter Haifischen zu bestehen, muss man tauchen können, das weiß man seit Hans Hass. Tauchend dem Hai entgegen schwimmen und mit Haistock und Schreien ihm die Stirn bieten. Ein Kind, dass bei Gefahr aber wegtaucht, das würde ich auch nicht wollen.
Ruhiges Gewässer zum Schwimmenlernen ist also unabdingbar. Man braucht Kenntnisse, um für Gefahren gerüstet zu sein. Ist die Sicherheit auf diese Weise erlangt, dann kann man sich den weiteren Schwierigkeiten stellen. Ähnlich wie im Skifahren, oder im Bobfahren, oder im Autofahren, oder im Radfahren. Ich würde mein Kind auch nie auf einem Mountainbike die Zugspitze hinabschicken, damit es Fahrradfahren lernt.
Also, irgendwas stimmt mit dem Werbespot nicht. Schade eigentlich. Ich hätte die kontrovers diskutierte Zeitung gerne einmal abonniert, aber der Spot überzeugt mich nicht.

Donnerstag, 29. März 2012

arn(old-fashioned) newman

Mal wieder in Berlin gewesen und bei der Gelegenheit Bilder von Arnold Newman angesehen.
Die Galerie C/O Berlin sollte sich in Cehn eurO Berlin umbenennen, denn soviel kostet ein überteuerter Besuch in den alten Räumen der Post. Zugegeben, mit Gregory Crewdson, Annie Leibovitz, Peter Lindbergh bringen sie immer wieder namhaftes und oft gelungenes an die Wände, meist auch mit interessantem noch nicht gesehenen Filmmaterial zu den Fotografen, doch für einen eher mittelmäßigen Newman und einen Bruces Davidson die 10 Euro zu rechtfertigen versuchen die Kuratoren recht abgestandenes zu Schaum zu schlagen.
Von Arnold Newman wusste ich freilich, dass es ihn gab und ein paar seiner Ikonen kannte ich auch. Nun weiß ich, warum er mich nie so gefesselt hat wie andere Altmeister, etwa Bresson, Evans, Horst, Erwitt, Penn.
Seine Bilder sind belanglos und die Porträts gehen über bloßes Gucken der Porträtierten nicht hinaus. Außerdem wurden viele der Fotos in der Nacharbeit zurechtgeschummelt. Denn die meisten der Porträts sind Ausschnitte von großen Negativen, die belegen, dass der Meister eben nicht mit der großen Sorgfalt zu Werke gegangen ist, wie es uns der Begleittext glauben machen will. Arbeitsproben beweisen, dass etwa dieser Picasso hier einem großformatigen Negativ entstammt, mit einem zum Teil ungeordneten Hintergrund und sogar leicht schief fotografiert. Mich stört, wenn Zitate des Fotografen in ihrer Unbescheidenheit zu lesen sind, „Ich bin eine Meister des Lichts“, denn das stimmt nicht, da gab es andere wie etwa Horst P. Horst. Mich stört, wenn mittelmäßige Arbeiten durch begleitende Elogen der Kuratoren gefeiert werden, nur um aufzuwerten, was nicht aufzuwerten ist. Da sind Kuratoren nichts weiter als geschwätzige Verkäufer, die täuschen wollen. Newmans größtes Verdienst ist es, sich zu einem Zeitpunkt mit Fotografie beschäftigen zu können, als es nur wenigen Menschen vorbehalten war, lichtempfindliches Material in die Landschaft oder irgendwelchen Berühmtheiten vors Gesicht zu halten. So ist es zum Beispiel interessant ein Porträt von meinem Lieblingsmaler......zu sehen oder zu erfahren, dass es einen ....
... gegeben hat.
Ich verneige mich oft vor Meistern, aber diese Arbeiten hier fallen unter die Rubrik `Das kann ich auch´ wenn ich nur an die Leute rankomme, an die Arnold Newman rankam.
Fazit: ein überschätzter Fotograf, der Glück hatte, an Promis zu gelangen und dessen bekannteste Bilder mit dieser Ausstellung entzaubert werden. Schade um...sagen wir mal...9 Euro.

Dienstag, 27. März 2012

james cameron im marianengraben

Der Titanic-Regisseur taucht zum tiefsten Punkt der Meere. Hier exklusiv seine erste Aufnahme. Gigantisch!

Montag, 26. März 2012

mein pdf des tages

Diesen historischen gelben Balken aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnisses musste ich in irgendeiner Form würdigen.
Das Wochenende hatte aber noch mehr Schönes zu bieten. Wie angekündigt war ich auf dem open westend und sah sehr schöne Kunst unter anderem die durchwatenden Elefanten von Cem Alexandre.

Freitag, 23. März 2012

open schreibtisch

Ganz in der Manier von John Irving in dem zumindest für Autoren sehenswerten Dok.Film `John Irving und wie er die Welt sieht´ gewähre auch ich einen Blick auf meinen Schreibtisch.
Ich arbeite im Augenblick an einem Roman, der nicht für Kinder oder Jugendliche ist, wie der Ordner oben beweist. Und ja, der Schreibtischhintergrund ist eine Wiese.
Ich bin mit dem Text schon recht weit und bald gibt es an dieser Stelle mehr darüber zu berichten. Auch andere gewähren Einblicke in ihren Arbeitsbereich, zum Beispiel Künstler aus dem Westend. Das schaue ich mir an diesem Wochenende an. Man sieht sich auf dem open westend.

Donnerstag, 22. März 2012

der maschmeyer-virus

Auch ich habe Maischmeyer bei Maschberger im TV gesehen, Verzeihung: Marshmallow bei Maischmeyer, Quatsch: Marsmännchen bei Maischberger, dh. Maschmeyer bei Maischberger, so, wäre auch gelacht. Jedenfalls, dieses Pausengespräch zwischen zwei Partien Monopoly, das habe ich gesehen.Dass Beate Wedekind auch einen gut aussehende Freund hat, das fand ich nicht die wichtigste Erkenntnis. Als Beweis, dass ich was mitgenommen habe aus der Talkrunde und dem Buch, das hier vorgestellt worden ist, habe auch ich meine Gesinnung gewandelt und bin dazu übergegangen hier Online-Werbung zu schalten. Blöd wäre ich, wenn nicht. Ein Klick bringt mir 146,-- Euro. Das macht bei hundert Klicks...Na? (Wer das zahlt? Ich sag nur: der nächste Deggendorfer muss ein Niederbayer sein) Und wenn ich dann sparsam lebe und ein paar Rentner um ihr Erspartes bringe (Derlei Talente schlummern nach meiner Erkenntnis in den meisten Familien, sicherlich auch in meiner), dann kann ich mir auch Seidenanzüge kaufen und dann werde ich mir die Christine Neubauer holen,weil die ist ja jetzt irgendwie frei, oder? Dann bin ich voll im Glamour und lade die VIPs ins Käferzelt. Hätte ich schon längst machen sollen.

Dienstag, 20. März 2012

der mann im pool

Bei der Eröffnung der Ausstellung `Mit Pfauenwimpern verfängt sich der Nachtwandler im Wasser. Husch, Husch´ bei Jarmuschek und Partner in Berlin gab es nicht nur Bilder von Jürgen Wolf zu sehen, sondern auch einen Mann im Pool. Hier seine Geschichte... Besucher, die davon fasziniert waren, gab es freilich auch...

Montag, 19. März 2012

keinclubberghain

Während in Leipzig die Manga-Messe abgehalten wurde, habe ich mal wieder Orte aufgesucht, die ich bewohnen würde, wenn ich in Deutschland Indianer wäre.Habe ich von dort oben natürlich ein Panoramabild gemacht.
Zu klein? Macht nichts. Laptop zur Seite kippen und auf Panoramascrolling gehen...

Samstag, 17. März 2012

die recherche

Hier irgendwo im Blog habe ich einmal erwähnt, dass ich Spezialist für Kinderbücher bin, die im Außerirdischen spielen. Bin ich mal wieder an einem dran, soll ein Buch werden über Versöhnung in der Galaxis und so. Menscheln solls in dem Buch und ein bisschen Außerirdischeln. Und klar, auch dafür muss ein Autor recherchieren. Bin ich also zu so einem Nebenplaneten da draußen in so einem Sonnensystem rüber, steige aus meinem Fortbeweger und was lese ich...Gucke ich mich nach einem Bewohner um und winke ihn zu mir her. Weiß er erst mal nicht, ob er gemeint ist.
"Ja, du!", rufe ich ihm zu. "Du mit den Fühlern auf dem Kopf. Komm mal her!"
Kommt er zu mir rüber, sag ich: "Was soll das? Empfangt ihr hier mit so einem Schild eure irdischen Gäste? Wie soll ich mich denn da wohl und vielleicht heimisch fühlen?"
Er antwortet: "Xüxlpy yhlöx pytzykty!"
"Das ist mir schon klar!", antworte ich. "Grüne Wiesen, grüne Männchen, wieso nicht auch grüne Schilder. Aber das meine ich nicht. Ich meine, wisst ihr, was da drauf steht?"
"Zvkl ütztü ölkcbwwo", antwortet er. "Iopvqetrqs."
"Okay!", sage ich. "Das ist eine Erklärung. Aber ihr wisst schon, dass ich euch in einem Kinderbuch positiv darstellen will. Da muss man letztlich schon wissen, wie ihr tickt."
"Zkloüzkxpl!", sagt er und lacht und klar, lach auch ich über den Witz. Wenigstens den gleichen Humor haben wir. Das ist schon mal ein Anfang.

Donnerstag, 15. März 2012

wo denn voten..?


Seid ihr zurück von den Lofoten,
oder noch mit w-lan in den Booten,
dann den Plastic-Song hier voten.
Unterlassung verboten.

Montag, 12. März 2012

winter- finish

...Na sag schon... ja, genau! Das Herz.
Unaufhaltsam geht es sommerwärts.

Fotogen nun Messer und die Gabel,
Und aus der Amsel Winterschnabel
Vorne spitz am Schwarzgefieder
Erklingen rund die Frühlingslieder.

Des Besteckes jeder Zinken
Würde sich so gern verlinken
Mit w und w und noch mal w
Punkt Sonnensturm und Punkt de.

Glücklich, jetzt im Sonnenlicht
Vom Winterfrust noch hackedicht
Sieht man wieder uns, die Finnen
Nichts hält uns in Räumen drinnen.

Ins Freie treibt es uns im Norden
Wie Ren jetzt auch der Mensch in Horden.
Im Westen auch den Nachbarschweden
Hält nichts hinter Fensterläden....Übt sich träge im Versäumen,
Und wartet auf den Sinn in Räumen.

Frühlingsgedicht von Puiko Laaten Murtinnen

Aus dem Nordfinnischen übersetzt von
Bernhard Hagemann

Samstag, 10. März 2012

zwar nicht mit liszt aber mit list, hätte man...

diese hier......in das Musikcorps einschleusen könnten. `Over the rainbow´ hätten sie bestimmt drauf gehabt. Die dt. Farben wären auch vertreten gewesen, bisschen Regenbogenfarbe auch und die Demonstranten hätte man echt vorführen können.
Und ein bisschen nach Zapfen sieht die Vuvuzela auch aus - Vuvuzapfe. Chance vertan.

Freitag, 9. März 2012

im bordrestaurant des ice einmal um die welt

New YorkParisSydneyBuenos Aires

Donnerstag, 8. März 2012

Dienstag, 6. März 2012

auf den spuren von gregory crewdson

Ich mag Gregory Crewdsons Fotografien. Nicht seine neuen Bilder aus Cinecitta, die sind von gähnender Langeweile und mit dem Anspruch an eine längst verlorenen Ästhetik der S/W-Fotografie, diese Arbeiten sind belanglos. Aber seine Serie `Beneath the Roses´ ist das beste was mir in der Fotografie seit Langem untergekommen ist. Sie ist die Antwort auf die Flut der Bilder im Internet, die die Fotografie zur Bedeutungslosigkeit verdammt hat. Ohne mit der Wimper zu zucken hatte ich mir seinerzeit das nicht gerade billige Buch gekauft. Die Fotografien fesseln den Betrachter, gehen in sein eigenes Inneres, sind fantastisch inszeniert, das Licht meisterlich gesetzt, die Aussage von beklemmender Hoffnungslosigkeit. Da will ich mal wieder meiner Verehrung Ausdruck verleihen. Wenn es sein muss bin ich ja ein hemmungsloser Hommageur. Letztens auf einer Vernissage in Berlin, bin ich gegenüber der Galerie auf eine Dämmerlicht-Szene aufmerksam geworden. Ich habe sofort meine Kamera positioniert (s.oben) und dann schickte mir die Hommage-Abteilung der Vorsehung das Mädchen in die Tür. Ich rief ihr gleich zu: "Wäre es zuviel verlangt, wenn sie sich entkleiden oder ein altes Nachthemd anziehen und so schauen, als wäre ihr längst verschollen geglaubter Vater, der den Missbrauchsverdacht nie von sich schütteln konnte, wieder aufgetaucht, was sie in eine Schockstarre versetzt und alle Trostlosigkeit und Hoffnunslosigkeit über sie kommt und alle Irritation der Welt ihnen das soziale Gefüge unter den Füßen wegzieht, sodass es einer Szene aus einem frühen Cronenberg-Film gleicht oder David Lynch. Ginge das?"
Das Mädchen antwortete: "Was?"
Ich ergänzte in fotografischer Motivationssprache: "Come on baby! Move on! Show me the desperate beast!"
Das Mädchen rief: "Was?"
Und ward nicht mehr gesehen. Hhm. Wie macht das denn der Crewdson nur? Ich frage nicht nur mich das, sondern auch das Internet, das ja für alles eine Antwort hat, so auch diesmal. Ich finde sie hier.

Samstag, 3. März 2012

auf werbetour

Hier etwas weiter unten im Blog habe ich in den vergangenen Tagen ein kleines neues Piratenbüchlein von mir vorgestellt. Um die Gunst des belebenden Frühjahrs zu nutzen befinde ich mich mit dem neuen Buch auf Werbetour durch Berlin. Werbetouren sind mit neuen Büchern nicht unüblich. Ich klingle also an der Haustür und frage, ob man nicht mein neues Buch kaufen wolle. Und als ob man mich erwartet hätte reagieren die meisten Berliner in sehr empathischer Art und Weise und bedienen sich des rauen Vokabulars des Piratenlebens: "Wat willste? Kieck dat de Land jewinnst, sonst kriegste eens überjebraten." Die Tür schließt sich wie ein Kanonenschlag und der Luftzug, der mir entgegenschlägt erinnert mich an eine Brise an Bord.
`Überjebraten´ meint übrigens `Übergebraten´ und geht auf einen Seemannsbrauch zurück, als man die Neumatrosen in Bratheringe eingewickelt hatte und ihnen Taue zwischen die Zehen geklemmt hatte. Dann hatte man sie als Fender über die Reling gehängt.

Donnerstag, 1. März 2012

im märzen nicht nur der bauer...

Vorbei die Zeit, als man Landschaftsfotos mit viel weißem Untergrund machen konnte. Jetzt kommen aus dem Boden selbst die Farben, wie Herbert von der Geflügelweide hier besungen hat. Mehr zu dem Alltagsobjekt, das sich so fotogen im Zaun verfangen hat gibt es übrigens hier.