Dienstag, 28. Februar 2012

mama, papa, fotoassistent

Es gibt viele Slideshows im Netz, mit zum Teil fantastischen Bildern, die aber in der Flut unterzugehen drohen. Um eine der besten zu würdigen und sie entsprechend vorzustellen, muss ich schon mal in meinem Privatalbum wühlen.
Und jetzt unbedingt eine sehr gute Bilderfolge gucken und zwar hier! Mein Favorit ist Frank Zappa mit seinen Eltern.
Und noch ein Poladariumfotograf.

Montag, 27. Februar 2012

die krönung der schöpfung

Er ist das Ebenbild Gottes, er ist das Geschöpf des Herrn, er ist vernunftbegabt, er ist ein einzigartiges sich ständig entwickelndes Individuum.
Derlei Formulierungen und Erklärungsversuche geistern seit jeher durch die Religionen und Philosophien. Das Gedankengut stammt aus früheren Zeiten, in denen man noch nicht wusste, was man heute weiß. Heute weiß man, dass der Mensch ein Verbraucher ist.
Das wurde mir vor ein paar Tagen bei einem Besuch auf der f.re.e wieder vor Augen geführt. Die f.re.e ist eine Verbrauchermesse, auf der sich viele verschiedene Verbraucher tummeln. Südverbraucher waren darunter, ebenso Nordverbraucher, dunkelhäutige Verbraucher und hellhäutige Verbraucher, junge Verbraucher und ältere Verbraucher. Männliche Verbraucher und weibliche Verbraucher.
Wieder zuhause ist mir aufgefallen, dass die neuzeitliche Definition des Menschen noch nicht in die zeitgenössische Literatur Einzug gehalten hat. Das muss anders werden.
Hier nun eine moderne Liebesgeschichte:

Verbraucher meets Verbraucherin

Emil war ein Verbraucher mittleren Alters. Er war eine makellose Erscheinung, denn er verbrauchte täglich 4 cm Zahnpasta, 100 gr. Flüssigseife, 140 Liter Wasser, 4cm Rasiercreme sowie jährlich 2,1 Kilo Waschmittel.
Er saß an diesem Abend seit einer Stunde an der Bar und hatte bereits zwei Whiskys verbraucht. Er überlegte, ob er nicht eine Zigarette vor der Tür verbrauchen sollte, ließ es dann aber bleiben. Er war unglücklich, er war auf der Suche nach einer Verbraucherin. Er war alleinstehend, er hatte schon seit langem keine Kondome mehr verbraucht. Seine Gedanken schwirrten nicht nur um eine Traumverbraucherin, die er sich an seine Seite wünschte, er war auch ein wenig hungrig und hätte gerne eine Currywurst verbraucht. Die aber wurde in dieser Bar nicht zum Verbrauch angeboten.
Verbraucherfreundlich wollte er schon seinen Geldbeutel zücken, da setzte sich eine bezaubernde blonde Verbraucherin neben ihn an die Bar. Sie war von kolossaler Erscheinung, sodass Emil für einen kurzen Zeitraum keinen Sauerstoff verbrauchte. Sie griff in die Handtasche, holte einen Spiegel hervor und verbrauchte eine kleine Schicht ihres Lippenstiftes.
Emil fasste sich ein Herz und fragte sie: „Darf ich sie zu dem Verbrauch eines Weines einladen?“
Sie lächelte ihn an. So einem galanten Verbraucher war sie lange nicht begegnet. Sie willigte ein und gemeinsam verbrauchten sie eine Flasche Chardonnay.
Sie kamen sich näher und am nächsten Abend verabredeten sie sich gemeinsam Kinokarten zu verbrauchen. Danach wollten sie jeder ein Stück Fleisch mit Beilage verbrauchen.“
Nach dem Verbrauch des Fleisches mit Beilage signalisierte Emil, dass er gerne mit ihr gemeinsam ein Kondom verbrauchen wolle. So stiegen sie in ein Taxi und verbrauchten ca. 1 Liter Dieselkraftstoff. Da er im Erdgeschoss wohnte mussten sie keinen Strom für den Aufzug verbrauchen. Sie entschuldigte sich noch für einen Augenblick im Badezimmer. Was sie dort verbrauchte, wusste Emil nicht. Er nutzte die Zeit, um den Verbrauch von ein paar Kerzen vorzubereiten.
Endlich verließ sie das Badezimmer und sie begannen ihr Glück zu verbrauchen.

Freitag, 24. Februar 2012

imperativ 2.person plural

Ich hab hier schon öfter über meinen Umzug aufs Land geschrieben. In ein Haus am See. Die Neugierde seitens der Leser hier war groß. Ich möge doch endlich mal ein Foto posten.
Okay, mach ich hiermit. Ihr seht, es ist sehr viel grün drumrum. Das nervt oft. Ich muss täglich mit der Machete den Weg von nächtlichen Grünwucherungen freihalten. Das Wort `Machete´ stammt übrigens aus der dt. Kolonialzeit, als man die Ureinwohner im Dschungel mit großen Messern vorausschickte mit der Aufforderung einen Weg freizuschlagen. Die Sprachkenntnisse der dt. Besatzer waren wie immer beschränkt. Als alte Lateiner glaubten sie das dt. Wort `machen´ in einen fiktiven Imperativ Plural setzen zu können und sich somit mit einem `Macht mal´ unmissverständlich mitteilen zu können.
Wenn ich auf der Terrasse bin höre ich passend zum Ambiente dieses lalalalala.
Der gestrige Poladariumfotograf.

Donnerstag, 23. Februar 2012

der orwo-kalender 2012

Mit dem Orwo-Film wurde in der DDR fotografiert. Es gab S/W und es gab Farbe. Und es gab schöne Frisuren, wie die Fotos des Kalenders beweisen, der dieses Jahr mit dem Kodakfotokalenderpreis ausgezeichnet wurde.

Mittwoch, 22. Februar 2012

der ausklang

Die Außerirdischen (oder Römer?) betrachteten noch die Wände der irdischen Gebäude, dann machten sie sich wieder auf den Weg. In einem Jahr kommen sie wieder.
Und hier die aktuelle, sehr gute Poladariumfotografin.

Montag, 20. Februar 2012

coming soon auch in germany?

Wäre schön!Und hier noch zwei Fotografen aus dem Poladarium. Eins und Zwei.

Freitag, 17. Februar 2012

aus dem schreibseminar: heute...

Die Landschaftsbeschreibung.Plötzlich erstarrte die Baumwelt unter der Last von dem Schnee, der wirkte, als wie wenn Luis Trenker persönlich mit einem Sahnespender aus dem Supermarktregal drüber gezuckert hätte. Oder als wie wenn die Bäume jetzt erst gerade im Schnellverfahren aus dem Boden geschossen gekommen sind und logischerweise die Schneemasse voll abgekriegt haben, die in dicker Schicht auf dem Boden lag und die die Bäumen in der Großzügigkeit wie im Winterschlussverkauf ganz arg reichlich eingebettet haben. Von der Schönheit geblendet drehte ich mich um und sah ins Tal. Die Landschaft sah aus wie im Sommer farbfotografiert und der Schneefall tat so als wäre er in der Luft erstarrt wegen der Schönheit, die er da im Tal sah. Trotzdem dachte ich: Schade, dass ich nur ein Bergbauernbub bin und nicht auf der Berlinale Filmstars gucken kann...Und der Poladariumfotograf vom gestrigen Blatt: Christiane Haid.

Donnerstag, 16. Februar 2012

frauenbeinahenacht

Passend zum Fasching ist ein kleines Piratenbüchlein von mir erschienen. Mit dem Säbel des Käptns ließen sich auch gut ein paar Krawatten abschneiden, so wie es heute weiberfastnächtig allgemeiner Bürowahnsinn ist. Von Abschneiden lässt sich elegant zu Abreißen überleiten. Denn ich weise auf meinen wunderbaren Abreißkalender hin...
Das Poladarium ist eine ganz tolle Idee. Jeden Tag im Originalformat ein Polaroid eines anderen Fotografen und hinten auf dem Blatt mit knappen Worten die Geschichte zu dem Bild.
Außerdem noch ein Verweis auf die website des jeweiligen Fotografen. Guckt doch mal hier zu Kerstin zu Pan.
Und hier nun ein Polaroid aus meiner aktiven PolaroidKnipsZeit.

Mittwoch, 15. Februar 2012

f - ich bin dann mal deaktiviert

Ich hatte es mit Facebook versucht. Hatte über ein paar Missästhetizismen hinweg gesehen und ein paar Pinnwände durchstöbert, die sich lasen wie die bloße Summierung von Freunden und das dazu gehörige `Dankeschön´ und das dann wieder dazu gehörige `Gern geschehen´hatte ich auch gelesen.`Peter ist jetzt mit Susanne befreundet´. `Susanne ist jetzt mit Sascha befreundet´. Derlei Sprachgebrauch erinnerte mich an die Frühzeit meiner Kindheit. So hatten wir uns untereinander auch mitgeteilt. Meistens setzten wir noch ein `Ällabätsch´ hinzu. Und auch der empor gereckte Daumen, der das `Gefällt mir´ symbolisiert, erinnerte mich an die Spießigkeit der 70er Jahre. Etwa an`Dalli Dalli´, als Hans Rosenthal "Das war Spitze!" ausrief und seinen legendären Sprung vollführte. Ich hab da eine Zeit lang drüber weggesehen und es auf immerhin 8 Freunde gebracht. Ich wunderte mich darüber, dass ich darunter auch Freunde hatte, die ich gar nicht kannte und ich wunderte mich, dass ich an deren Geburtstag erinnert wurde. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, was ich Freunden, die ich nicht kenne schenken könnte. Eigene Freundschaftsanfragen mit Menschen, die ich kenne, misslangen, stattdessen abonnierte ich irrtümlich irgendwelche Beiträge. Das konnte ich dann nicht mehr rückgängig machen. Und die Werbung, die da immer eingeblendet wurde auf meiner Seite missfiel mir auch. Vielleicht kann man das ja alles ausschalten, ich wusste nur nicht wie und wollte mich damit nicht beschäftigen. Und gestern dann wurde mir deutlich vor Augen geführt, dass ich ja in einer Zeit lebe, in der der Irrsinn zur Blüte gekommen ist. Dass die alten Begriffe und Werte, die ich von früher kenne, nicht mehr die Bedeutung haben. Ich schaute mich gestern ein wenig in der Community um, las über Lichterkette, Okkupy, Acta, Cinema for peace und dergleichen... Und immer war dabei ein Werbebutton eingeblendet, der mich aufforderte an einem shooting-game teilzunehmen. Da Valentinstag war, erschien er auch in Kombi mit einer roten Rose. Die Aktualität des Valentinstag-Werbung war mir schon klar, schließlich war Valentinstag, aber warum sollte ich shootergamen? Bowling for Valentine? Ich will mir darüber nicht mehr den Kopf zermartern. Die Paarung `Krieg und Frieden´ dulde ich nur bei Tolstoi. So bin nun deaktiviert, oder ist mir etwa die Löschung gelungen? Wohl eher nicht. Jedenfalls bin jetzt wieder nur noch hier im werbefreien Weiß meines Blogs. Bernhard gefällt das.

Dienstag, 14. Februar 2012

Samstag, 11. Februar 2012

der see ist zugefroren

Und hier noch etwas von einem anderen Charlie. Die Zeit vergeht.

Donnerstag, 9. Februar 2012

wegmangefährten

Neulich blieb ich beim Postkartenständer hängen. Ein paar Hundeporträts fielen mir ins Auge und ich musste an William Wegman denken, für den ich einmal sehr schwärmte, bevor er mit seiner Kunst ein wenig zu inflationär und populär wurde. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig vonnöten ist, um wiederzuerkennen. Gibt es nicht ein Buch nur mit Frisuren berühmter Menschen? Eines dieser großen Wegman-Polaroids jedenfalls hätte ich immer gerne besessen. Da ich mir das nie leisten konnte, fotografierte ich mit Charlie eine Hommage an den Meister.
Hier geht es zu einem alten Blogeintrag und heute weiß ich, dass ich damals irrte. Es war kein Dalamtinerkostüm sondern das einer Kuh, mit dem Charlie eines Tages auftauchte. Vielleicht war es auch gar nicht das Kostüm, das mich auf die Idee brachte ein Motiv nachzufotografieren. Es war wohl eher die stoische Art von Charlie, mit der er die absurdesten Posen mit Geduld und Freude ertrug. Charlie war damals ein sehr begehrtes Motiv von mir. Siehe hier. Er hat mich auch zu meinem bisher erfolgreichsten Erstleser inspiriert, weil ich der Meinung war, der echte Charlie damals hätte genauso gehandelt wie der Charlie in dem Buch `Charlie du Blindekuh´. Buch sehr leider vergriffen. Und wenn ich es mir recht überlege: ich glaube, ihm habe ich auch die Idee zu `Heinrichs Welt´ zu verdanken. Hier ein ein sehr frühes Experimentieren, Gegenständen auf Kinderköpfen...