Donnerstag, 24. Mai 2007

Werbeunterbrechung in eigener Sache!!!

Im Juni 2007 jährt sich die Erfindung der Farbfotografie zum einhundertsten Mal. Da darf ein Beitrag von mir natürlich nicht fehlen. Hier ist er: `Heinrichs Welt´, ein Foto-Text-Werk in Farbe. Erscheint im Juni 07 im wunderbaren Mitteldeutschen Verlag.
Und große Ehre! Ein Motiv daraus darf das Cover der Vorschau zieren. Mehr dazu unter www.heinrichswelt.de

Mittwoch, 16. Mai 2007

Fortsetzung 40

Schließlich aber trieb die Hitze mich und Helmut aus dem Wagen. Am Tor des Firmengeländes blickte ich mich noch einmal nach meinem Wagen um und mit Sorge musste ich beobachten, dass meine Befürchtungen berechtigt waren. Unter der Sonneneinstrahlung war die Karosserie meines Wagens mehr Elaste als Plaste und im Stillen hoffte ich, dass mir mein treuer Grünling nicht den Dienst versagen würde, sollte ich hier fluchtartig das Feld räumen müssen, was mir bei den undurchschaubaren Charaktereigenschaften des Firmeninhabers durchaus wahrscheinlich erschien. Außerdem fürchtete ich um den Wiederverkaufswert meines sozialistischen Exoten und mir war klar, dass ich die Veränderungen am Fahrzeug nicht als Hagelschaden deklarieren konnte.

Dienstag, 15. Mai 2007

Fortsetzung 39

Als ich kurze Zeit später meinen Grünling vor dem Firmengelände parkte, spürte ich wie mich schlagartig die Nervosität anfiel.
Mir war klar, dass die herabfallenden Betonbrocken keine geringe Gefahr darstellten. Ähnlich schien es Helmut auf dem Rücksitz zu ergehen. Der Blick in den Innenspiegel erübrigte sich eigentlich, um mich von seiner Unruhe zu überzeugen. Sein aufdringliches Winseln war Ausdruck genug, um mir unmissverständlich mitzuteilen, dass auch er den herabfallenden Betonbrocken als Gefahrenereignis grundsätzlich nicht unterschätzte. So beschloss ich noch eine Weile in meinem zweitaktgetriebenen Kraftfahrzeug zu verweilen und das Terrain einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Hitze machte mir allerdings zu schaffen. Die Sonne glühte mit einer Intensität aufs Autodach herab, dass ich um die Karosserie meines Zwickauers fürchten musste. Und diie heruntergekurbelten Fenster sorgten nicht gerade für kühlende Linderung im Innenraum. Aber immerhin der verlockende Essensgeruch der Feinschmeckerkantine strich so um meine Nase und ließ ein wenig Vorfreude auf ein Leckermahl aufkommen. Ich zückte meine Kamera und sondierte mittels Rückspiegel aufmerksam die Gegend. Auch wenn das Bild friedlich anmutete, so spürte mein Ermittlerinstinkt Unheil über der Straße liegen...

Samstag, 12. Mai 2007

Fortsetzung 38


Waren es bei meinem ersten Besuch die aufgeschütteten Bodenwellen, die meiner Fahrt das Tempo genommen hatten, so hatte ich es diesmal mit verkehrsberuhigenden Elchen zu tun, die dem ruppigen Federsystem meines quirrligen Zwickauers einiges abverlangten.

Freitag, 11. Mai 2007

Fortsetzung 37

Nach einer ruhigen Nacht erwachte ich am nächsten Morgen aus einem tiefen traumlosen Schlaf und wie ich mit müden Gliedern aus dem Bett stieg und nach einer erfrischenden Dusche nach meinen Kleidern griff, war es, als schlüpfte ich nicht in Hose und Hemd sondern stülpte mir eine Art Ermittler-Rüstung über. Mit einem mir seltenen Gefühl der Entschlossenheit spürte ich, dass jede Faser an mir zielgerichtet war, Margot Müllers Mann zu finden. Und ich wusste, dass mir ein unangenehmes Treffen mit einem schwergewichtigen Fabrikanten bevorstand, dessen Firmengelände ein Tummelplatz herabfallender Betonbrocken war. Anders, als bei meinem ersten Besuch konnte ich nicht auf meinen antiquarischen Franzosen zählen, sondern musste auf meinen zwickauschen Zweitakter ausweichen, der mich mit nervösem Zylindertanz unter der Haube in die Stadt brachte.


Mittwoch, 9. Mai 2007

Fortsetzung 36

Der Heimweg war mit baulichen Schönheiten gespickt und erinnerte mich daran, dass ich vielleicht doch damit beginnen sollte, meine Nächte in meinem rollendem Zuhause zu zählen.

Fortsetzung 35

Irgendwann zu fortgeschrittener Stunde tauchte plötzlich Helmut auf, der es bei den Pinguinen nicht mehr ausgehalten hatte, das Schnäbelrasseln war nichts für seine empfindlichen Ohren. Da spürte er mich kurzerhand auf und tanzte eine Weile mit, bevor er mich mit unmissverständlichem Knurren daran erinnerte, dass Ermittlungen anstanden und ich es mit meiner Ausgelassenheit nicht übertreiben sollte. Nach einem letzten Glas Wein, verabschiedete ich mich mit Bedauern von der Dame und ließ mich von Helmut nach Hause bringen.

Freitag, 4. Mai 2007

Fortsetzung 34

Sie willigte ein, führte mich in den Garten ihres Hauses und wir tanzten uns in einen Rausch...
...tanzten durch ihr Blumenbeet....

...und ließen uns irgendwann erschöpft und schwindlig vor einem Weinglas nieder.

Donnerstag, 3. Mai 2007

Fortsetzung 33

Eine Stunde später durchströmte mich ein Gefühl ungeahnten Wohlbehagens. Der ehemals eingeteichte, dann leider entteichte Silberschupper war mit einem vehementen Spatenstich unter die Erde gebracht, der Pinguinbestand nach einer Standpauke in die Betten geschickt und Margot Müller endlich verabschiedet. In meinen Taschen knisterten die Scheine, die sie mir als Vorschuss ein wenig widerwillig zurückgelassen hatte, meine Künste anzweifelnd, die des Malens ja ohnehin und die des Investigierens wohl auch. Mir war klar, dass ein Erfolg her musste, aber ich war mir sicher, dass mich das zurückgelassene Tagebuch sicher leiten würde und mir ein vielleicht nicht ganz erfreuliches Widersehen mit einem beleibten Fabrikdirektor einbringen wird. Vorher freilich wollte ich ein wenig der GeldaufdenKopfhauung fröhnen und es mir gut gehen lassen. Nach meinen gelungenen Porträts von Margot Müller fühlte ich mich mehr denn je als Künstler und dürstete nach einer Muse. Ich suchte mir ein freches Damenwelt überzeugendes Beinkleid aus, dresste auch farbenfroh meinen Oberkörper und nahm wenig später, nachdem ich Helmut meinen schon beinahe vergessenen Hund mit der Pinguinbewachung betreut hatte, mit großen Freuden zur Kenntnis, dass gar nicht weit an einer Häuserwand Musenhaftes keck ihr Blond in mein Blickfeld schwang. Ich ließ mich nicht lange lumpen und flötete ihr Werbendes ins Ohr und fragte nach einem Tanz.