Donnerstag, 3. Mai 2007

Fortsetzung 33

Eine Stunde später durchströmte mich ein Gefühl ungeahnten Wohlbehagens. Der ehemals eingeteichte, dann leider entteichte Silberschupper war mit einem vehementen Spatenstich unter die Erde gebracht, der Pinguinbestand nach einer Standpauke in die Betten geschickt und Margot Müller endlich verabschiedet. In meinen Taschen knisterten die Scheine, die sie mir als Vorschuss ein wenig widerwillig zurückgelassen hatte, meine Künste anzweifelnd, die des Malens ja ohnehin und die des Investigierens wohl auch. Mir war klar, dass ein Erfolg her musste, aber ich war mir sicher, dass mich das zurückgelassene Tagebuch sicher leiten würde und mir ein vielleicht nicht ganz erfreuliches Widersehen mit einem beleibten Fabrikdirektor einbringen wird. Vorher freilich wollte ich ein wenig der GeldaufdenKopfhauung fröhnen und es mir gut gehen lassen. Nach meinen gelungenen Porträts von Margot Müller fühlte ich mich mehr denn je als Künstler und dürstete nach einer Muse. Ich suchte mir ein freches Damenwelt überzeugendes Beinkleid aus, dresste auch farbenfroh meinen Oberkörper und nahm wenig später, nachdem ich Helmut meinen schon beinahe vergessenen Hund mit der Pinguinbewachung betreut hatte, mit großen Freuden zur Kenntnis, dass gar nicht weit an einer Häuserwand Musenhaftes keck ihr Blond in mein Blickfeld schwang. Ich ließ mich nicht lange lumpen und flötete ihr Werbendes ins Ohr und fragte nach einem Tanz.