Mittwoch, 7. Februar 2007

Fortsetzung 15

Ich gab ihr zu verstehen, dass es sich dabei um eine merkwürdige Übereinstimmung mit einem meiner Träume handeln würde und ich alles andere als ein guter Rechner sei. Mit Blick auf den Beutel in meiner Hand sagte sie dann, dass sie mich jetzt nicht länger aufhalten wolle, ich käme sicher von einer Tierhandlung und hätte es eilig meine Fische auf schnellstem Wege einzuteichen. Da winkte ich ab, erzählte, dass meine schuppigen Freunde es nicht anders kennen würden, und spürte auf einmal in meinem Inneren, wie der Ermittler mit mir durchging. Aus Gewohnheit oder einem inneren Zwang heraus erkundigte ich mich weiter nach ihrem Mann und ließ durchblicken, dass verschwundene Gestalten zu suchen mein Job wäre. Da begannen die Augen der Frau zu leuchten und im Nu kehrte ihr Flehen zurück.
"Bitte helfen sie mir!", seufzte sie auch schon. "Ich bezahle Sie. Helfen Sie mir meinen Mann zu finden!"
Ich überlegte nicht lange. Das sah alles andere als nach Betonbrockenentsorgen aus. Ich nickte kurz und fragte, ob sie ein Foto von ihrem Mann hätte.
Foto hätte sie leider keines, meinte sie, aber eine Zeichnung, eine Art Phantombild, das sie angefertigt hatte, in dem Augenblick, als ihr Mann das Haus verließ, um am Automaten Zigaretten zu holen.
"Kann ich mal sehen?", fragte ich mit geöffneter Handfläche und beobachtete, wie die Frau mit flinken Fingern ein Blatt Papier aus ihrer Handtasche fischte.

"Aha!", machte ich. "Kann ich das Bild behalten?"
"Aber sicher.", sagte sie.
Sie schenkte mir ein scheues unsicheres Lächeln.
"Dann helfen Sie mir, meinen Mann zu finden?"
"Wir werden ihn finden!", antwortete ich. "Machen Sie sich keine Sorgen!"
"Dann war das ja ein Wink des Schicksals, dass Sie mich beinahe überfahren hätten."
"Gestatten.", sagte ich."Knut Meier, Privatdetektiv."