Freitag, 2. Februar 2007

Fortsetzung 12

Als hätte sein Wesen mit dem Klammergriff alles Kämpferische vorübergehend eingebüßt blieb nun die Freundlichkeit im Blick dieses riesigen Menschen und er erzählte mir beinahe mit Milde in der Stimme, dass er soviel Freude an Profit hätte und er so ungern in Sicherheit investiere, weder in die seiner Belegschaft noch in die seines Gebäudes. Das Dach seiner Halle sei marode und die Öffentlichkeit gerade so sensibel, was einstürzende Dächer von Hallen anginge. Und da es an manchen Tagen auf seinem Gelände förmlich Betonbrocken regne, brauche er immer wieder wagemutige Betonbrockenentsorger, die die Spuren beseitigten. Wie zur akkustischen Untermalung seiner Worte hörte ich draußen wieder eines der Objekte niedergehen. Und der Dicke ließ mich weiter wissen, dass ich für den Job wohl nicht geeignet wäre. Ich, mit meinen Fischen im Beutel und Händen, die so gar nicht für Grobes gemacht zu sein schienen. Nein, er könne mir den Job nicht anbieten, er wolle auf den nächsten warten, einen Kräftigeren. Aber ich könne gerne in seiner Delikatessenkantine vorbeischauen und auf seine Kosten eine Mahlzeit einnehmen.
Mir war die Absage gar nicht so unlieb. Auch wenn ich angesichts meiner Finanzen nicht wählerisch sein durfte, aber Betonbrockenentsorger im möglichen Betonbrockenhagel stand nicht gerade auf meiner Liste anvisierter Jobs und so verabschiedete ich mich und verließ sein Zimmer. Draußen im Gang ließen Helmut, die Fische und ich uns von den Essensdüften weiter ins Innere des Gebäudes leiten und standen wenig später vor der Kantine, deren aushängendes Speiseangebot ich mit Interesse studierte.