Donnerstag, 1. Februar 2007

Fortsetzung 11

Ein fratzenhaftes Grinsen schimmerte durch den Zigarrenqualm, als ich meine Forderungen vernehmen ließ, die freilich nicht viel mehr als scheue Fragen waren. Da ging ein Ruck durch den Koloß und ich staunte über die Geschmeidigkeit seiner Bewegungen, mit denen er seine halbe Tonne auf die Beine brachte. Wie ein Statue erfolgreichen Unternehmertums stand er nun hinter dem Schreibtisch und vor dem Schild an der Wand und bedeutete mir mit einem merkwürdigen Schaukeln seiner Zigarre, zu ihm zu kommen. Mit kleinen, scheuen Schritten durchmaßen Helmut, die Fische und ich nun den Raum, hielten kurz inne, ließen uns durch wiederholtes Winken erneut bewegen, um schließlich neben dem Riesen in einer dichten Nikotinwolke zu stoppen. Da spürte ich plötzlich einen festen Griff um meinen Nacken und keine Kraft der Welt hätte verhindern können, dass mein Gesicht mit Urgewalt an das Wandschild gedrückt wurde.

"Wie kann ein neugieriger Schnüffler die Informationen übersehen, die ihm dieses Schild hier bietet?", rasselte der Dicke mit Zorn in der Stimme und scannte meine Augen über jede Zeile dieses Schildes. Selbst Helmut mein sonst so bissfreudiger Gefährte erstarrte vor der Allmacht des Unternehmers und beschnüffelte anstatt mir beizustehen die Fische, die hilflos im Plastikbeutel schaukelten.
Ob ich jetzt kapieren würde, fragte mich der Riese. Ich versuchte zu nicken, was in seinem Griff unmöglich war und fragte stattdessen, um was für eine Arbeit es sich denn handeln würde, für die er einen Mitarbeiter suchte.
"Ihr Schnüffler!", sagte er da mit ungeahnter Freundlichkeit in der Stimme und löste die Umklammerung. Er schüttelte beinahe amüsiert den Kopf. "Ihr wollt es immer genau wissen, was?"