Irgendwann dann zu fortgeschrittenem Tage klopfte es an der Wohnwagentür. Als ich öffnete sah ich mich einem Gesicht gegenüber, das mir wohl vertraut vorkommen sollte, jedenfalls schien mir die Person das zu vermitteln. Sie grinste mich wiedererkennend an; bei mir jedoch wollte sich Vertrautes nicht einstellen.
"Hallo!", sagte die Person mit einem Lächeln und als ich nichts weiter tun konnte als mit einem stummen fragenden Blick zu erwidern und meinen Kopf schief zu legen, da hörte ich: "Na, ich bin es. Erkennen Sie mich nicht wieder?""Tut mir leid.", antwortete ich. "Helfen Sie mir auf die Sprünge."
"Na gestern, auf der Straße, sie hätten mich beinahe überfahren. Und Sie wollen meinen Mann suchen. Margot Müller, mein Name!"
Da durchfuhr mich blitzartig ein fürchterlicher Schreck und ich spürte, wie sich die Finger meiner Hand in die Wohnwagentür krallten.
Wie konnte das sein?, dachte ich. Wie konnte ich Margot Müller nicht wiedererkennen?
"Entschuldigen Sie!", sagte ich. "Ich habe Sie nicht gleich erkannt. Verzeihen Sie, aber ich hatte sie anders in Erinnerung! Kommen Sie herein und nehmen Sie Platz!"
"Ich hatte gestern das rote Kleid an!", sagte Margot Müller und kam in meinen Wohnwagen. "Vielleicht ist es ja das, was so verwirrend auf sie wirkt!"
"Ja!", sagte ich. "Vielleicht."
Und dann stellte ich ihr meinen Hund vor und sagte: "Keine Angst. Er beißt nicht!"