Lustwandle ich durch eine von Münchens Krach- und
Prachtstraßen, meine kleine RX100 vor meiner Brust, bereit jedes von meinen
forschenden Augen aufgespürte Motiv mit wahrer Digitalisierungslust zu
absorbieren, da lässt mich etwas erstarren.
Die Kamera nun ohne Bewegungsimpuls durch meinen Körper
baumelt weiter wie ein Seismograph meines Unterbewussten, das bereits wahrgenommen
hat, wozu meine staunenden Augen noch brauchen. Und da, endlich, im
brennscharfen Focus meines Blickes, in der Verdichtung meiner selektiven
Wahrnehmung, da erkenne ich es und mein zuckender Zeigefinger findet wie von
selbst den Auslöser, ein leichter Druck auch auf die Zoomfunktion und schon
begrenzt einer der Namen die linke Hälfte des Bildes und der andere die rechte.
Mein Staunen ist immens. Was ist es, das den Unterschied ausmacht? Die neue und
die alte Schreibweise? Im Wissen der Lösung dieses Rätsels nie auf den Grund kommen
zu können, schmunzle ich innerlich und will meine Schritte weiter durch die
Stadt mit ihren unglaublichen Motiven lenken, da erstarre ich erneut, denn
hinter mir hat sich in Windeseile eine Menschenmenge gebildet, die ebenso wie
ich über diese verrückte Doppelung der Zunftschilder über die Maßen erstaunt
ist...