Freitag, 26. April 2013

die geheimnisse dieser stadt

Lustwandle ich durch eine von Münchens Krach- und Prachtstraßen, meine kleine RX100 vor meiner Brust, bereit jedes von meinen forschenden Augen aufgespürte Motiv mit wahrer Digitalisierungslust zu absorbieren, da lässt mich etwas erstarren.
Die Kamera nun ohne Bewegungsimpuls durch meinen Körper baumelt weiter wie ein Seismograph meines Unterbewussten, das bereits wahrgenommen hat, wozu meine staunenden Augen noch brauchen. Und da, endlich, im brennscharfen Focus meines Blickes, in der Verdichtung meiner selektiven Wahrnehmung, da erkenne ich es und mein zuckender Zeigefinger findet wie von selbst den Auslöser, ein leichter Druck auch auf die Zoomfunktion und schon begrenzt einer der Namen die linke Hälfte des Bildes und der andere die rechte. Mein Staunen ist immens. Was ist es, das den Unterschied ausmacht? Die neue und die alte Schreibweise? Im Wissen der Lösung dieses Rätsels nie auf den Grund kommen zu können, schmunzle ich innerlich und will meine Schritte weiter durch die Stadt mit ihren unglaublichen Motiven lenken, da erstarre ich erneut, denn hinter mir hat sich in Windeseile eine Menschenmenge gebildet, die ebenso wie ich über diese verrückte Doppelung der Zunftschilder über die Maßen erstaunt ist...