Die Lesereise bescherte mir auch Kamen, das heißt: die
Nähe von Kamen. Da es nicht der nächste Weg ist und ich rechtzeitig nachmittags
vor Ort sein wollte, reiste ich am Vortag an. Über den Abend in einer Pizzeria, die keinen Alkohol ausschenkte
lässt sich soviel sagen, dass ich dort kein Bier trank. Am Folgetag verfügte ich bis zur Lesung über viel Zeit und
wollte als Tourist unterwegs sein. Ich fragte beim Frühstück, was denn in der
Gegend anzusehen gäbe. Da schüttelte die Dame, die sich an die Kaffeekanne
klammerte den Kopf und sagte. Da gibt es nichts. Und Kamen? Hat es eine
Fußgängerzone, eine typische kleinere Stadt?
Ja schon, aber die Geschäfte haben alle zu gemacht. Da gibt
es nichts mehr.
Und gibt es Natur? Irgendwas wo man spazieren gehen könne?
Nein, da gibt es nichts. Früher, ja, da hatten wir hier das
Bergbau, da haben wir alle wir unsere Knochen gelassen. Aber heute gibt es
nichts mehr.
Das wollte ich nicht glauben. Bin des morgens mit der Kamera
los und war Fototourist....