Donnerstag, 11. Februar 2010

das ist schnee

Wenn er auf Bäume fällt, sieht das so aus.
Ich schaufle ihn nicht von Bäumen, aber ich schaufle eine etwa 40 Meter lange Einfahrt frei (Keine falschen Rückschlüsse auf meine Vermögensverhältnisse, das ist Ehrenamt). Wenn ich Schnee räume, denke ich seit meiner Jugend an den großen amerikanischen Schriftsteller John Fante. Es gab eine Zeit, da las ich die Amerikaner rauf und runter und geriet zwangsläufig an John Fante, dem ich wie so viele andere Autoren größte Bewunderung entgegenbringe. An dieser Stelle einmal die FAZ. "John Fante ist ein Erzähler von vollendeter Selbstironie. Seine Prosa ist bodenständig, schnörkellos, von einer spröden Eleganz: Westküstenrealismus in Vollendung."
John Fantes großer Held mit autobiographischen Zügen ist Arturo Bandini, ein Sohn italienischer Einwanderer, deren männliche Vertreter zumeist das Maurerhandwerk erlernt hatte und mit diesen Fertigkeiten unter großen Anstrengungen halfen Amerika aufzubauen. Ich weiß nicht mehr in welchem Buch, aber John Fantes Held war jugendlich in einem harten Winter und musste immer wieder Schnee räumen. Irgendwann verzweifelte er an den Schneemassen und versuchte den Schnee wie ein irrer in den Himmel zurückzuschaufeln, dorthin, wo er herkam. Das Bild hat sich mir eingeprägt und begegnet mir nun in schöner Regelmäßigkeit jeden Winter.