Freitag, 22. Mai 2009

die große stunde des ordners

Gestern war in München Brandhorst-Tag. Ich hatte die Information, das neue Museum würde eintrittsfrei der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Information schienen noch mehr Menschen zu besitzen. Die Schlange zog sich ordentlich gepfercht an der Außenwand entlang. Aber wie es so ist unter Menschen mussten sich freilich nicht alle in die Warteschlange stellen. Manche trugen ein grünes Bändchen ums Handgelenk und durften neben der Warteschlange vorbei direkt in die neuen schönen Räume. Das freilich kontrollierte ein Ordner vor der Tür. Er genoss es, endlich einmal nicht flüstern zu müssen. Lauthals lockte er die Gründbändchenträger an der Schlange vorbei. "Grüne Bändchen hier entlang bitte! Wer hat noch ein grünes Bändchen!?", schallte es die Theresienstraße rauf und runter. Und mischte sich einmal jemand unter die Privilegierten, der kein grünes Bändchen trug fuhr der Ordner seine Stopphand aus, ganz Verkehrspolizist und rief nicht minder laut: "Halt. Sie haben kein grünes Bändchen, Sie müssen in die Schlange." Man hätte sich für den Weg von Tür zu Schlangenende einen Shuttleservice gewünscht. Jedenfalls, hinter das Geheimnis des grünes Bändchens kam ich nicht und auch nicht in die Räume. Mich zog es an diesem wunderbaren Tag sehr schnell zu einem anderen Grünen Band. Man nennt es Englischer Garten und ja, ganz frei von Bekloppten ist auch er nicht, aber sie haben hier keine Befugnisse. Und klar, recht bevölkert war es auch hier mancherorts.