Mittwoch, 8. August 2007

Fortsetzung 46 und das Ende

"Ja!", hörte ich es unter dem Eimer. "Ich bin Herr Müller."
"Was machen Sie hier?", fragte ich. "Und warum haben Sie den Eimer auf dem Kopf?"
"Ich werde als billiger Betonbrockenentsorger gefangen gehalten!", antwortete Herr Müller. "Und den Eimer trage als Schutz."
"Ihre Gefangenschaft ist zu Ende. Ich bringe Sie nach Hause!", sagte ich. "Ihre Frau sucht sie."
Ich fasste ihn unter die Arme und ließ den Eimer, wo er war. Ich wusste ja, wie Herr Müller aussah. Ich kannte ihn vom Phantombild, das ungefähr so aussah...
Diesen Anblick wollte ich mir ersparen, also ließ ich die Kopfbedeckung unangetastet.
Ohne Widerstand ließ sich Herr Müller von mir hinaus ins Freie führen, die Treppe nach oben, über den Vorplatz der Firma und schließlich ließ ich ihn in meinem zwickauschen Grünling Platz nehmen. Helmut sprang auf die Rückbank und ich startete den Zweitakter. Die Fahrt dauerte nicht lange. Keine zwanzig Minuten später überbrachte ich einer glücklichen Margot Müller ihren Mann. Auch sie ließ den Eimer auf dem Kopf. Sie bedankte sich bei mir mit überraschend nüchternen Worten: "Danke, Herr Privatdetektiv!"
Dann schloss sie die Tür, hinter der ich es gleich drauf blechern scheppern hörte. Das Nudelholz, dachte ich, schüttelte leicht amüsiert den Kopf und bestieg dann meinen Wagen. Helmut hechelte auf der Rückbank und ließ wenig später ein Kläffen hören, dass sich mir schmerzhaft in den Gehörgang bohrte. Ich legte den ersten Gang ein und fuhr in meinen wohlverdienten Feierabend, den ich irgendwo in Richtung Sonnenuntergang zu finden glaubte. Der Fall Müller war abgeschlossen.