Dienstag, 20. Februar 2007

Fortsetzung 19

Meine Enttäuschung über das Freestyleverbot und meine Ratlosigkeit bezüglich einer Strategie, mit der ich Herrn Müller aufspüren konnte, waren der Grund dafür, dass ich mir unendlich viel Zeit ließ. Ich suchte nach einer Idee, wie ich meine Aufgabe beginnen und mit der ich morgen Margot Müller Mut machen konnte. Nach schier endlosem Grübeln dann der Geistesblitz. Ich erinnerte mich an einen Artikel, in dem ich über die amerikanische Marine gelesen hatte, die Delphine darauf abrichtete, Haftminen an ihren Schiffen aufzuspüren.
In meinem Fall waren es zwar keine Minen, die ich finden musste und ich bewegte mich auch nicht auf den Wogen der Weltmeere, aber der Gedanke an die intelligenten Meeressäuger brachte mich ganz zwangsläufig auf Pinguine, diese Delphine auf zwei Beinen. Mit ihnen müsste doch ganz ähnliches zu bewerkstelligen sein, dachte ich. Gleich am nächsten Morgen kaufte ich mir sechs Stück davon. Anders als Rosen kaufte man Pinguine in geraden Zahlen.
Ich unterzog sie einer Schnelldressur und richtete sie auf die Suche nach verloren gegangenen Ehemännern in Begleitung einer hohen Geldsumme ab. Anschließend hielt ich ihnen das Phantombild unter den Schnabel.
"Schwärmt aus!", befahl ich ihnen dann. "Und mischt euch unter die Leute! Und bringt mir diesen Kerl!"